Hamburg Dungeon, Hamburg

Schaurige Entdeckungstour durch die Hamburger Geschichte

Zentral in der Speicherstadt 27 werden die Schattenseiten der Hamburger Geschichte in einem interaktiven Gruselkabinett präsentiert: dem Hamburg Dungeon, was übersetzt Hamburger Kerker bedeutet. Die Idee zu so einem Gruselkabinett stammt vom bekannten London Dungeon. Das Hamburg Dungeon, das erste Dungeon außerhalb der britischen Inseln, wird seit seiner Eröffnung im Jahre 2000 ständig erweitert.

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Die 90-minütige Exkursion in das Grauen der Historie ist nichts für zartbesaitete Gemüter oder herzschwache Menschen. Nicht nur mit Blut, Totenköpfen und einer Vielzahl an Folterinstrumenten wird die jeweils 30 Personen fassende Besuchergruppe konfrontiert, auch Ratten und Pestbeulen gehören zur schaurigen Geschichte der Hansestadt. Für Kleinkinder ist dieses Museum daher nicht geeignet. Größere Kinder werden dagegen sicherlich ihren Spaß haben. Der Spaßfaktor steht im Hamburg Dungeon im Mittelpunkt, so erscheinen auch einige Showeffekte eher belustigend als ernsthaft erschreckend.

Angefangen mit einem Foto der eigenen Hinrichtung, braust der Fahrstuhl des Grauens in die Unterwelt der Geschichte. Eingehüllt in Rauch und Nebel wird der Besucher mit dem Großen Brand konfrontiert, der im Jahre 1842 ein Drittel der Stadt zerstörte.

Das interaktive Gruselkabinett Dungeon

Eine Ärztin stellt eine Pestleiche vor, die von ekelerregenden Pestbeulen übersät ist. So fühlt man sich zurückversetzt ins Jahr 1350, als sich der schwarze Schleier der Pest über die Hansestadt legte und die Hälfte der Einwohner in ihr verstarben.

Schaudernd geht es weiter in den Inquisitionsgerichtssaal, in dem einige der Besucher zum Tode verurteilt werden, durch Verbrennung oder Enthauptung. Wer dennoch lebend dem blutrünstigem Gericht entkommt, wird angeheuert, den Piratenkapitän Störtebeker zu retten, der 1401 vor Helgoland in Gefangenschaft geriet und am 20. Oktober des gleichen Jahres auf dem Grasbrook enthauptet wurde. Natürlich ist der Besucher bei dieser Enthauptung "live" dabei.

Die Nacht der großen Sturmflut von 1717 kann man bei einer Bootsfahrt erleben, aufwendige Gewitter- und Sturmeinlagen sorgen für die passende Umgebung. Am Ende kann man froh sein, wenn man nur etwas nass geworden ist.

Seit Mai 2004 ist das Hamburg Dungeon um das Labyrinth der Verlorenen erweitert worden, ein fast auswegsloses Spiegellabyrinth. Inzwischen thematisiert das Dungeon auch anschaulich die Cholera-Epidemie, die 1892 zehn Wochen in Hamburg wütete und über 8.600 Menschenleben forderte.

Jeder Winkel des 2.200 Quadratmeter großen Abenteuermuseums ist mit speziellen Effekten ausgestattet, nicht mal auf der Toilette ist man seines Lebens sicher. Zum Fürchten geschminkte Schauspieler unterstreichen das Grauen des Kerkers. Im November 2004 konnte das Hamburg Dungeon bereits den 1.000.000sten Besucher begrüßen.