Fischmarkt, Hamburg

Auf dem Hamburger Fischmarkt wird schon lange nicht mehr nur frischer Fisch angeboten

In Hamburg lohnt es sich, sogar am Sonntag früh aufzustehen oder aber seinen Reeperbahnbummel bis in die frühen Morgenstunden fortzusetzen: Der traditionelle Fischmarkt findet jeden Sonntagmorgen von 5 Uhr bis 9.30 Uhr, im Winter von 7 Uhr bis 9.30 Uhr in Altona 67 an der Großen Elbstraße direkt am Ufer der Elbe statt. Der Fischmarkt bietet - anders als sein Name vermuten lässt - schon lange nicht mehr nur frischen Fisch und Meeresfrüchte an.

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Weil die Fischer am Wochenende oft vom Fischen heimkamen und die Fische frisch an den Mann gebracht werden sollten, dürfen Hamburger Fischer seit dem Jahr 1703 ihre Fische auch am heiligen Sonntag verkaufen. Mit der Zeit entwickelte sich dann ein Markt, auf dem auch Gemüse und Obst den Eigentümer wechselte. Inzwischen findet man hier nahezu alles: Schon von Weitem sieht man Studenten mit großen Palmen unter dem Arm, Hausfrauen mit prall gefüllten Obstkörben oder kleine Kinder, die ihren Eltern ein Kaninchen aufgeschwatzt haben. Von Stringtangas mit Hamburg-Aufdruck über den Nachmittagskuchen bis hin zur Eier legenden Henne muss man hier auf nichts verzichten.

Wenn man sich dem bunten Treiben an der Elbe nähert, trifft man am Eingang auf etliche parkende Reisebusse. Die meisten Menschen des Gedrängels auf dem Fischmarkt sind wohl Besucher, die in Hamburg einen einzigartigen Markt erleben können. Die Atmosphäre wird durch lautstark lockende Marktschreier geprägt, die permanent versuchen, den benachbarten Stand akustisch in den Schatten zu stellen.

Die Atmosphäre wird von den lauten und unterhaltsamen Marktschreiern bestimmt

Der sonntägliche Fischmarkt findet Sommers von 5 bis 9:30 Uhr und WInters von 7 bis 9:30 Uhr statt

Der holländische Blumenkönig ist inzwischen schon ein bekannter Entertainer. Sein Lastwagen ist seine Bühne, eine Traube von Schaulustigen bildet sein Publikum. Zur Belustigung werden schon mal kleine Pflanzen in die Menge geschmissen. Allerdings darf man sich hier nicht beleidigt fühlen, wenn man etwas anders angesprochen wird: "Hey, Du Playboy, Geld her, und lass Dich hier nie wieder blicken!", auf dem Fischmarkt herrscht eben ein anderer Ton. Die Pflanzen des Blumenkönigs gehen weg wie warme Semmeln. Die Verkaufsstrategie ist aber an allen Ständen die gleiche: "Nicht sechs, nicht fünf, nein - nur vieeeeeeeeeeeeeeeer Euro" kostet die wunderbare Ware. Auch Aal-Dieter, Bananen-Willi und wie sie alle heißen preisen lauthals ihre Waren an.

Touristenmagnet: Der Fischmarkt

Kurze Zeit später ist vom Spektakel nichts mehr zu sehen

Die Fischauktionshalle

Ob Obst, Gemüse, Blumen, Backwaren, Aufschnitt, Körbe, Holzwaren, Kleintiere, Schmuck oder Kleinteile, niemand geht hier ohne Beute nach Hause. Allerdings sollte man aufpassen, dass die eigenen Taschen nicht leerer werden, denn Langfinger treiben an so belebten Plätzen gern ihr Unwesen.

Gourmetliebhaber werden auf dem Fischmarkt ihre Freude haben: Spezialitäten aus aller Herren Länder werden hier feilgeboten und auch vor Ort gibt es genügend Möglichkeiten, sich den Magen voll zu schlagen.

Wem das Geschrei des Marktes auf die Nerven geht, kann bei Live-Musik und Partystimmung in der Fischauktionshalle sein Katerfrühstück genießen. Frühstück ohne Fisch gibt es auch in den zahlreichen umliegenden Cafés. Um halb zehn ertönt der erste Gong, der das Ende des Fischmarktes ankündigt, ab zehn leert sich die Straße zusehends und einige Zeit später ist von dem Spektakel nichts mehr zu sehen.

Rund um den Fischmarkt gibt es etliche Restaurants

In der Fisch- auktionshalle kann man essen gehen

Der Markt findet seit dem Jahr 1703 statt